EU-Kommissar Oettinger und Pur-Sänger Engler begeistert
„Ich freue mich auf alles“, fiebert Lily aus Fichtenau atemberaubender Akrobatik, aufregenden Stunts und mitreißenden Dressurnummern entgegen. Die Achtjährige war noch nie im Heilbronner Weihnachtszirkus. Lukas (8) aus Biberach kaut an einem Stück Brezel und verfolgt mit großen Augen das Gewusel im Vorzelt. Hannes aus Wiesloch und Liam (8) aus Ellhofen sind sich sicher: „Die Chinesen sind die Besten.“ Das haben sie in der Zeitung gelesen. Noch eine halbe Stunde bis es heißt: Manege frei!
Am Sonntagvormittag begeistert die Mannschaft des Kult-Zirkus’ um die Produzenten Sascha Melnjak und Uwe Gehrmann 1800 Kinder und Jugendliche und etwa 700 Betreuer. Unter dem Motto „Kindern eine Brücke bauen“ haben elf Kiwanis-Clubs aus der Region Heilbronn-Franken zum zweiten Mal nach 2014 zur Aktion Zirkuspalast eingeladen. „Es galt, Kindergärten, Schulen und andere soziale Einrichtungen anzusprechen und die Karten vor allem Kindern zukommen zu lassen, denen ein Zirkusbesuch ansonsten nicht möglich gewesen wäre“, beschreibt Cheforganisator und Weinsberger Kiwanis-Mitglied Dr. Uwe Deuster die Motivation. Ein Jahr dauerte die Vorbereitungszeit, 30?000 Euro kostet die Sondervorstellung mit allem Drum und Dran. Sponsoren und Spender finanzieren Eintritt, kleine Geschenke und Snacks für die jungen Gäste. Besonders beliebt ist der Kiwanis-Taler, ein Gutschein über fünf Euro.
Eine Tüte mit Schokolade, Popkorn, Bleistiften, Radiergummi und Schreibblock erhält auch Günther Oettinger. Der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft ist Schirmherr des „Zirkuspalastes“. „Es ist herrlich, in so viele leuchtende Kinderaugen zu blicken“, freut sich der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident mit den 2500 Besuchern. Das Zelt ist randvoll besetzt.
„Die Kiwanis-Idee, Kinder auCheforganisator Dr. Uwe Deuster übergibt an Hartmut Engler für die Herzenssache einen Schecks der Region zueinander zu bringen, ist toll. Bewundernswert aber ist die Kraft, den Gedanken auch umzusetzen und zu verstetigen“, lobt Heilbronns Erster Bürgermeister Martin Diepgen in der Manege die Arbeit der Serviceclubs.
Erstmals seit langem wieder im Weihnachtszirkus ist Helmut Engler: „Da waren meine Kinder noch klein“, lacht der Pur-Sänger. Der Pop-Musiker aus Bietigheim-Bissingen setzt sich für die Belange benachteiligter Kinder ein und unterstützt neben der Aktion Herzenssache auch den „Zirkuspalast“.
„Für jeden ehrenamtlichen Helfer, der die Begeisterung in den Kinderaugen ablesen durfte, hat sich der Aufwand gelohnt, zieht Uwe Deuster im Kostüm eines Zirkusdirektors stellvertretend für sein Organisationsteam Bilanz. Besonders freut jedes Kiwanis-Mitglied, dass Günther Oettinger für 2016 erneut sein Kommen zugesagt hat.
Artikel von J. Friedl in Heilbronner Stimme 5.1.2015