Musik, Tanz und Lyrik beim Benefizkonzert des Kiwanis-Clubs im Garten des Hotels Rappenhof – 2000 Euro gesammelt
„Sie haben mein Herz bis ins Innerste berührt, so ein wunderbares Flötenspiel habe ich lange nicht gehört“, sagt Arnold Moldowan zu Gisela Krieg. Die ehemalige Leiterin der Musikschule Germersheim bringt mit ihrer Renaissance-Flöte am Freitagabend im Garten des Weinsberger Hotels Rappenhof 99 Konzertbesucher zum Staunen und Träumen.
Das Team des Hotels Rappenhof und die Mitglieder des Kiwanis-Clubs empfangen die Gäste im Gartenpavillon mit Sektgetränk und Köstlichkeiten aus der Rappenhof-Küche. Mit drei Gongschlägen ruft Gerhard Frisch das Publikum um 20 Uhr zu den Plätzen im Garten.
Gisela Krieg ist nicht die einzige Künstlerin des Abends. „Ich habe schon etwas Lampenfieber“, gesteht die neunjährige Harfenistin Aenna Berg, die an der keltischen Harfe auftritt. „Aenna wird das Stück ’Die Quelle’ spielen, mit dem uns persönliche Gefühle verbinden“, erläutert ihre Mutter Anja.
Kein Honorar
„Alle Mitwirkenden verzichten zugunsten des guten Zwecks auf ein Honorar“, erklärt Hans-Jürgen Ott, Präsident des Weinsberger Kiwanis-Clubs, in seiner Begrüßung. „Wenn sie in silberner Schale mit Wein uns würzet die Erdbeern, Dicht mit Zucker noch erst streuet die Kinder des Walds“, eröffnet Claudia Böhm den romantischen Abend mit einem Gedicht von Eduard Mörike. Aenna Berg assistiert und hält eine Schale Erdbeeren. Fasziniert lauschen die Zuhörer den perlenden klaren Klängen des Harfenspiels von Aenna Berg. Gisela Krieg intoniert auf ihrer Flöte „Die Gedanken sind frei“ und die Balletmädchen singen verteilt im Garten mit hellen Stimmen mit. Die Konzertbesucher erleben zwei Stunden lang ein abwechslungsreiches harmonisches Zusammenspiel von Musik, Lyrik und Tanz. Simon Frisch lässt auf dem Klavier kraftvoll den ersten Satz von Beethovens Jagdsonate erklingen. Später folgen romantische Klänge von Brahms und Chopin. Als Meister der Handpan liefert Alexander Zenkowitz karibisch anmutende Töne. Wie mit Zauberhand entlockt Thilo Kurz dem Theremin, einem hundert Jahre alten elektronischen Instrument, ohne es zu berühren sphärische Melodien.
Wie Elfen
Mit einem breiten Spektrum an Gedichten von Mörike über Hermann Hesse bis zu Erich Kästner bringt Claudia Böhm ihre Zuhörer zum aufmerksamen Lauschen. Elfen- und engelsgleich scheinen dann die Mondstein-Ballettmädchen in ihren Kostümen in der Dämmerung durch den abendlichen Garten zu schweben. Das Zusammenspiel von Musik, Ballett und Lyrik hat Kiwanis-Mitglied Renate Lindner-Klodt als Regisseurin perfekt inszeniert. „Ich fühle nach diesem schönen Erlebnis eine große Ruhe in mir“, sagt Thomas Beck aus Wüstenrot. „Ein perfekter Abend“, lobt seine Frau Angelika Schaber. Rund 2500 Euro hat der Abend für Kinder aus dem Weinsberger Tal, die unter Corona leiden müssen, eingebracht.
Artikel von Gustav Döttling in HEILBRONNER STIMME 3. August 2020