Eine Heimat für Summer und Brummer

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Eine Heimat für Summer und Brummer
Schüler der Käthe-Kollwitz-Schule bauen ein Insektendorf – Projekt mit Kiwanis-Club Weinsberger Tal
Fünf „Appartementhäuser“ hat das neue Insektendorf, das acht Schüler der Obersulmer Käthe- Kollwitz-Förderschule mit Mitgliedern des Kiwanis-Clubs Weinsberger Tal auf einem kleinen Erdhügel im neuen Naturerlebnisraum Sulm-Aue neben dem Trendsportpark aufstellen. Kiwanis-Präsident Justin Kircher und Architekt Stephan Kraus befestigen mit Hilfe der Schüler das letzte der fünf Häuser an einem vorbereiteten Gerüst aus Pfosten und Brettern.
An drei Projekttagen haben die Schüler Naturmaterialien wie Tannenzapfen, Schilf, Rinde, Holz oder Heu gesammelt. Im Technikraum der Schule bauen die Jugendlichen mit Projektleiter Stephan Kraus und ihrer Techniklehrerin Karin Beck in 14 Arbeitsstunden die fünf Insektendomizile aus vorbereiteten Modulen. „Mir hat das Zusammenschrauben der Module viel Spaß gemacht“, erzählt Nick. „Das Arbeiten mit dem Brenneisen hat mir sehr gefallen“, berichtet Fabian aus der siebten Klasse. Lisa hat ihre Freude daran, die Fächer der Häuser mit den Naturmaterialien zu füllen. Mit dem Brenneisen haben die Schüler ihre Namen auf Holzscheiben verewigt und dann an die Häuser geschraubt.
„Unsere Schüler haben ganz toll mitgemacht“, lobt Karin Beck. „Ich habe bewusst ein Baukastensystem gewählt, das ging am schnellsten“, sagt Architekt Kraus, der bereits mehrfach mit Kindern solche Projekte realisiert hat. „Jetzt wäre es interessant zu beobachten, wer einzieht“, meint Justin Kircher. „Das wird eine Heimat für Wildbienen, Wildwespen, Florfliegen, Marienkäfer, Ohrenzwicker und Schmetterlinge“, erklärt Stephan Kraus.
Aber nicht nur das Insektendorf gestalten die Jugendlichen. Bettina Schübel von den Kiwanis hat Pflanzen und Samen für eine Blumenwiese mitgebracht. Die Mädchen und Buben pflanzen vor der neuen Insektensiedlung mit 38 Appartements Rittersporn, Holunder und Salbei, säen den Hügel als Blumenwiese ein. Aus dem neuen modellierten Wassergraben zur Sulm holt Nick mit einem Plastikkanister Wasser und gießt die neue Pflanzung. Bürgermeister Tilman Schmidt lobt: „Das habt ihr ganz toll gemacht.“ Er freue sich, dass der erste Bauabschnitt des Gemeinschaftsprojekts fertig sei. „Es ist städtebaulich gelungen.“
„Das Wichtigste ist, dass die Kinder für die Erhaltung der Artenvielfalt der Insekten ein Zuhause geschaffen haben“, sagt Justin Kircher. So würden die Schüler in der Natur lernen, dass die Nützlinge als Gegenspieler von Schädlingen für das ökologische Gleichgewicht sorgen. 20000 Euro stellt der Kiwanis-Club, verteilt über mehrere Jahre, für die Gestaltung des Naturerlebnisraums zur Verfügung. Das nächste Schülerprojekt ist ein Baumhaus.

Artikel von G. Döttling in Heilbronner Stimme 7.5.2014